Für die Messebranche zeichnet sich ein weiteres schweres Corona-Jahr ab. „Wenigstens 100 der 390 geplanten Messen sind bereits in spätere Monate oder das kommende Jahr verschoben oder gestrichen worden“, teilte der Verband der deutschen Messewirtschaft (Auma) am Mittwoch mit. Damit belaufe sich der wirtschaftliche Schaden für die Branche in diesem Jahr bereits auf rund fünf Milliarden Euro.
„Corona-Verordnungen der Länder, die vier Wochen oder weniger Gültigkeit haben, sind keine Geschäftsgrundlage“, kritisierte Auma-Geschäftsführer Jörn Holtmeier. „Hilfspakete wären verzichtbar, wenn die Messewirtschaft im dritten Jahr dieser Pandemie nicht weiter daran gehindert würde, sicher machbare Messen veranstalten zu können.“ Demnach beliefen sich die wirtschaftlichen Schäden aufgrund der Pandemie in den vergangenen beiden Jahren auf zusammen rund 46 Milliarden Euro.
Der vom Bund aufgelegte Sonderfonds für Messen umfasse inzwischen nur noch wenige betroffene Veranstalter. „Er stützt zwar Veranstalter, die Messen aufgrund eines behördlichen Verbots streichen müssen“, hieß es weiter. „Häufiger führen jedoch strenge Regelungen, wie starre Personenobergrenzen, dazu, dass Messen wirtschaftlich kaum mehr machbar sind oder wichtige Aussteller wegen Restriktionen nicht anreisen können.“ Holtmeier forderte Nachbesserungen.
Abgesagt wurden in diesem Jahr unter anderem die Spielwarenmesse in Nürnberg und die Agrarmesse Grüne Woche, die eigentlich in der vergangenen Woche in Berlin stattfinden sollte. Die Industrieschau Hannover Messe wurde um fünf Wochen auf Ende Mai bis Anfang Juni verschoben. (dpa)