Weil er auf offener Straße einen Freund erschossen hat, ist ein 55 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Regensburg zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes verurteilt worden. Der Vorsitzende Richter ging von Heimtücke aus. Der Angeklagte hatte in dem Prozess geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann ebenfalls Mord vorgeworfen, sein Verteidiger auf Totschlag plädiert.
Der Mann erschoss im Juni 2020 in Regensburg einen 57 Jahre alten Bekannten, als dieser morgens aus seiner Wohnung kam und zu seinem Auto ging, um zur Arbeit zu fahren. Den Ermittlungen nach schoss der 55-Jährige fünf Mal auf sein Opfer. Zuvor gab es einen Wortwechsel.
Der Täter habe die Pistole unter seiner Kleidung versteckt, so dass sein Opfer nicht mit einem Angriff rechnete und sich auch nicht wehren oder rechtzeitig in Deckung habe bringen können. Der 57-Jährige starb noch am Tatort. Mehrere Zeugen beobachteten die Bluttat. Der 55-Jährige ging zu Fuß davon und ließ sich kurze Zeit später widerstandslos festnehmen.
Das Motiv sei nicht ganz klar geworden, sagte der Richter. Der Mann habe wohl geglaubt, der Bekannte habe ein Verhältnis mit seiner Frau und die beiden hätten verhindern wollen, dass er seine Kinder noch erziehen kann. Hinweise auf eine Affäre der Frau mit dem Opfer gab es den Ermittlungen nach aber nicht. Die Männer kannten sich seit vielen Jahren und waren befreundet.