Söder rückt von Inzidenz ab und setzt auf 3G-Modell aus Stuttgart

Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will künftig nicht mehr die Sieben-Tage-Inzidenz zum Maßstab der Corona-Politik machen. «Aufgrund der hohen Impfquote ist die Methodik der ersten drei Wellen, also sich nur auf die Inzidenz zu konzentrieren, nicht mehr passend», sagte der CSU-Chef der «Mediengruppe Münchner Merkur tz» (Samstag). Stattdessen soll künftig «eine Art Krankenhaus-Ampel» die rote Linie vorgeben.

Der Koalitionspartner der Christsozialen, die Freien Wähler (FW), begrüßten am Sonntag die Neuausrichtung der bayerischen Corona-Politik. Diese sei «in den letzten Wochen zum Zankapfel unserer Bayernkoalition geworden», sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FW-Landtagsfraktion, Fabian Mehring. Mit seinem Bekenntnis zur Gleichstellung von Geimpften, Getesteten und Genesenen und dem Abrücken vom Inzidenzwert habe der Ministerpräsident die Streitpunkte aufgelöst.

Wann die Neuregelung in Kraft tritt, ist allerdings noch unklar. Bevor die neuen Regelungen greifen, treten ab Montag (23. August) allerdings noch einmal neue inzidenzbasierte Regeln in Bayern in Kraft. Ab einem Wert von 35, den zahlreiche Landkreise und kreisfreie Städte bereits überschreiten, gilt in Innenbereichen größtenteils die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet).

Geimpfte, Genesene und Kinder im Alter bis sechs Jahren sind von der Testpflicht zum Besuch von beispielsweise Krankenhäusern, Restaurants oder Veranstaltungen befreit. Die Vorgabe geht damit bereits in Richtung der Regelung, die künftig ohne Beachtung der Inzidenzwerte gelten soll.