Zehn Monate, nachdem ein SEK-Beamter bei einem Einsatz in Regensburg schwer verletzt worden ist, droht dem mutmaßlichen Täter eine lange Haftstrafe. Am Dienstag (15.00 Uhr) soll vor dem Landgericht das Urteil gesprochen werden. Der Angeklagte hatte das Geschehen zu Prozessbeginn über seinen Verteidiger als Unfall dargestellt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen versuchten Mord, schwere Brandstiftung und schwere Körperverletzung vor und hat nach Gerichtsangaben auf eine neunjährige Haftstrafe plädiert. Die Verteidigung forderte eine Haftstrafe von maximal dreieinhalb Jahren wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Brandstiftung. Beide plädierten auf eine Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt.
Den Ermittlungen nach hatte der Angeklagte im Juni 2020 nachts Brandsätze aus dem Fenster geworfen, woraufhin Zeugen die Polizei riefen und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) anrückte. Beim Betreten der Wohnung des Mannes explodierte eine Brandfalle, die dieser gebastelt haben soll. Ein Polizist erlitt schwere Verbrennungen.