Was geschah vor 43 Jahren mit der damals zwölfjährigen Monika Frischholz? Um den Fall nach all der Zeit doch noch zu lösen, haben die Ermittler heute wieder gegraben – dieses Mal in einer alten Scheune nahe Flossenbürg, der Heimat des Mädchens. Die Ermittler gehen davon aus, dass jemand die Schülerin ermordet hat. Die Scheune kam als Ablageort der Leiche infrage.
Spezialisten untersuchten stundenlang den Untergrund und den Außenbereich des Gebäudes in Georgenberg (Landkreis Neustadt an der Waldnaab), mit Presslufthammer, Schaufel und Spitzhacke, wie die Polizei mitteilte. Rund 20 Beamte von Kripo und Bereitschaftspolizei waren im Einsatz. Die Ermittler hatten zuletzt an zwei Stellen in der Region gegraben und in einem Weiher Taucher eingesetzt. Menschliche Überreste fanden sie auch dabei nicht.
Monika Frischholz ist seit dem 25. Mai 1976 verschwunden. Nach Erkenntnissen der Polizei verlor sich ihre Spur, nachdem sie ihr Elternhaus verlassen hatte. Das letzte Mal lebend gesehen wurde sie demnach am Ortsausgang.
Mit Aussagen von Zeugen konnten die Ermittler ihren Fußweg teilweise rekonstruieren, fanden das Mädchen aber nicht. Ende vergangenen Jahres erhielten sie einen neuen Hinweis, der auf ein Tötungsdelikt hindeutete. Daraufhin rollte die Polizei den Fall im Dezember vergangenen Jahres wieder auf. Bislang seien mehr als 80 „wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung“ eingegangen, hieß es heute.
Die neu gewonnenen Erkenntnisse führten zu zwei Suchaktionen: Mitte April gruben die Ermittler an einem Waldstück nahe Waldkirch, einem Ortsteil von Georgenberg. Dabei tauchte das Wrack eines VW Käfers auf – ein Fund, der mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Zusammenhang mit dem Fall steht, teilte die Polizei mit. Außerdem kamen Unrat und Stofffetzen zum Vorschein.
Mittel Mai dann durchkämmten Polizeitaucher einen Weiher in derselben Gegend. Auch dort entdeckten die Beamten nichts, was bei der Aufklärung des Falls unmittelbar helfen könnte.
Die Scheune, die die Ermittler nun inspizierten, existierte nach Angaben der Polizei schon, als Monika Frischholz verschwand. Sie sei in Privateigentum. Wegen Unregelmäßigkeiten im Betonboden entschieden sich die Ermittler, dort zu graben. Auch wenn sie keine Knochen entdeckten: Die Aktion habe die Ermittler insofern weitergebracht, als dass sie nun einen weiteren möglichen Ablageort der Leiche ausschließen könnten, sagte ein Polizeisprecher.
Die Beamten wollen dranbleiben. „Mord verjährt nie“, wurde der Leiter der Ermittlungsgruppe „Froschau“, Armin Bock, in der Mitteilung der Polizei zitiert. „Wir werden sämtliche Hinweise bis ins kleinste Detail untersuchen. Wir wollen nach dem Abschluss unserer Arbeit keine Fragezeichen mehr hinterlassen.“