Nach fünf Jahren: Stürmer ERIK KERESZTURY verlässt die Eisbären Regensburg

Nach 209 Spielen mit 127 Scorerpunkten (53 Tore und 74 Vorlagen) verlässt einer der Erfolgsgaranten den Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg: Angreifer Erik Keresztury erhält keinen neuen Vertrag in der Domstadt und zieht nach fünf Spielzeiten in der Oberpfalz weiter. Mit dem 26-Jährigen verliert die Mannschaft von Coach Max Kaltenhauser eine absolute Konstante, die Höhen und Tiefen der EBR in den vergangenen Jahren miterlebt und stets alles für den Klub gegeben hat.

Kaltenhauser bedauert den Schritt, sieht sich aufgrund der DEL-2-Regularien allerdings zum Handeln gezwungen: „Erik war einer meiner Spieler der ersten Stunde, als ich hochnervös als neuer Trainer in die Kabine gekommen bin – einer von denen, die mir ab dem ersten Moment eine faire Chance gegeben haben, hier als Coach tätig zu sein. Da ist es besonders schwer und emotional, wenn sich die Wege trennen. Aber mit den Altersregelungen mit Ü-24-Spielern müssen wir einfach ein paar Entscheidungen treffen, die uns schwerfallen und weh tun.“ Gemeinsam habe er mit Keresztury große Erfolge gefeiert: von der Süd-Meisterschaft, über die Vorrunden- und Oberliga-Meisterschaft bis hin zum ähnlich zu bewertenden DEL-2-Klassenerhalt. Kaltenhauser stellt klar: Die Altersregelung erfordere leider Opfer, zu denen Keresztury gehöre. „Das ist nicht einfach für mich. Ich möchte mich von ganzem Herzen bei Erik für die Leistung, Unterstützung und gute Zusammenarbeit seit Tag eins bedanken. Ich wünsche ihm, dass er einen tollen neuen Klub findet, das hat er sich verdient. Und ich wünsche ihm für die Zukunft privat und sportlich nur das Allerbeste, weil er wirklich ein feiner Kerl ist.“

Auch EBR-Geschäftsführer Christian Sommerer schlägt ähnliche Töne an: „Wir sind sehr dankbar für die fünf Jahre, die Erik bei uns verbracht hat. Er hat einen bedeutenden Beitrag zu unseren Erfolgen geleistet. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für seine zukünftigen Herausforderungen und werden seine Leidenschaft und seinen Einsatz auf dem Eis sehr vermissen.“

Keresztury, der seineszeichens bis in die Saison 2016/2017 auch in den ungarischen (Nachwuchs-)Nationalmannschaften auflief, kam 2018 aus Budapest in der ersten ungarischen Liga nach Regensburg und entwickelte sich dort schnell zu einem Leistungsträger in der Oberliga. Der gebürtige Kölner überzeugte gleich in seiner ersten Spielzeit in der Donau-Stadt mit 18 Toren und 19 Vorlagen für 37 Punkte in 49 Spielen. Und auch in den folgenden Jahren hatte der Deutsch-Ungar großen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Eisbären. Nach der Oberliga-Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die DEL 2, zeigte Keresztury auch in der Zweiten Liga, wie wichtig er für die Mannschaft ist: Gleich im ersten Saisonspiel, dem 3:0-Heimsieg über Bayreuth, traf er – und erzielte nach nur acht Spielminuten den ersten DEL-2-Treffer in der Regensburger Eishockey-Geschichte. In 24 Partien gelangen ihm insgesamt zwei Tore und fünf Assists – Verletzungen verhinderten eine bessere Ausbeute und beendeten Kereszturys Saison letztlich bereits im Januar vorzeitig.

Keresztury selbst will sich zum Abschied direkt an die EBR-Anhänger wenden:

„Liebe Eisbären-Fans,

Da ich leider keinen Vertrag für die Zukunft in Regensburg bekomme, möchte ich mich von euch verabschieden. Als ich 2018 hier angekommen bin, hätte ich nie geglaubt, dass mir Regensburg und der Klub so ans Herz wachsen würden und die Stadt meine Heimat werden würde. Ich habe in den letzten fünf Jahren so viel erlebt, so viel erreicht, so viele wunderbare Menschen kennengelernt und mich unglaublich wohl gefühlt. Meine Kinder sind hier geboren, wir haben den DEL-2-Aufstieg geschafft und dort jetzt auch der Klassenerhalt. Die Mannschaften, die wir während diesen Jahren hatten, waren einzigartig und ich bin sehr glücklich, dass ich ein Teil dieser Geschichte sein durfte. Am Anfang war mein klares Ziel, den Sprung in die Zweite Liga zu schaffen. Nach dem Aufstieg habe ich mir vorgenommen, noch lange hier zu bleiben und Erfolge zu feiern. Es tut mir sehr leid, dass ich meine Leistung dieses Jahr nicht auf das Eis bringen konnte. Ich hatte heuer großes Pech mit schlimmeren Krankheiten und größeren Verletzungen. Es tut weh, weil ich mit Schweiß, Tränen und Blut immer alles gegeben habe und weiß, dass ich besser spielen kann als diese Saison. Aber viele, die bleiben, haben einfach besser gespielt als ich – das gehört zum Profi-Sport einfach dazu.

Vielleicht habt ihr es gemerkt: Ich habe die letzten vier, fünf Heimspiele ausgenutzt, war viel in allen Blöcken in der Donau-Arena unterwegs und habe mit so vielen von euch geredet und Fotos gemacht, wie ich konnte. Mir war es zwar noch nicht wirklich klar, aber innerlich wusste ich schon, dass es meine letzten Momente und mein Abschied von euch und von der Arena sein würden.

Danke für jede Einzelne und jeden Einzelnen von euch! Ich hoffe sehr, dass ich in der Zukunft noch in der Donau-Arena spielen und euch wiedersehen darf!

Danke für Alles,

euer Erik!“