Münchner Ärzte warnen vor Klinik-Kollaps und drohender Triage

Münchner Ärzte warnen vor einem Kollaps der Krankenhäuser in der bayerischen Landeshauptstadt. „Es ist fünf nach zwölf“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing. Er betonte am Donnerstag in München, „dass die Notfallversorgung, wohlgemerkt in München, aber auch in Bayern, quasi an ihre Grenze kommt“.

Auch Axel Fischer, Geschäftsführer der München Klinik, sprach von einer „Notlage“ der Kliniken wegen der kritischen Corona-Situation. Man sei derzeit Herr des Pandemiegeschehens, sagte Fischer in München – aber nur „weil schon 50 Prozent unserer planbaren Operationen und Eingriffe heruntergefahren sind“. Der Punkt einer Triage, also das Priorisieren von medizinischen Notfällen aufgrund von Mangel an Ressourcen, könne „innerhalb weniger Wochen“ erreicht sein, „wenn jetzt nicht gegengesteuert wird“.

Als Gründe hierfür nannte der Mediziner das aggressivere Verhalten der Delta-Variante, einen Nachlass der Immunisierung „insbesondere“ bei den zu Jahresbeginn geimpften Personen und eine zu niedrige Impfquote in der Gesamtbevölkerung.