Mexiko überschreitet Marke von 300 000 Corona-Toten

Als fünftes Land der Welt hat Mexiko in der Coronavirus-Pandemie inzwischen mehr als 300 000 Todesopfer registriert. Der nordamerikanische Staat meldete am Freitag 131 neue Todesfälle, womit die Gesamtzahl bei 300 101 lag. Mehr Todesopfer infolge einer Covid-19-Erkrankung haben bisher nur die USA, Brasilien, Indien und Russland verzeichnet.

In Mexiko wird äußerst wenig auf das Coronavirus getestet. Dennoch nahm die Zahl der offiziell bestätigten Neuinfektionen zuletzt deutlich zu. Am Freitag stieg sie um 28 023 auf 4 083 118.

Mexiko hat nach Angaben der OECD vom November die höchste Übersterblichkeit ihrer 38 Mitgliedstaaten. Nach Zahlen der Regierung starben in den vergangenen beiden Jahren in Mexiko bis zum 13. Dezember gut 646 000 mehr Menschen als nach dem Durchschnitt der vorherigen fünf Jahre zu erwarten gewesen wäre.

Rund 56 Prozent der etwa 126 Millionen Einwohner – die zehntgrößte Bevölkerung weltweit – gelten als vollständig geimpft mit einem der zehn zugelassenen Vakzine. Eine Auffrischungsdosis bekommen bislang nur Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren und Gesundheitspersonal.

Einen Lockdown hat es während der Pandemie in dem lateinamerikanischen Land nie gegeben, die Grenzen blieben weitgehend offen. Weder bei Einreise aus dem Ausland noch an öffentlichen Orten werden Nachweise einer Impfung oder Genesung verlangt.

Der populistische Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador, der auch in der Pandemie eine Austeritätspolitik betreibt, hat die Gefahr durch das Coronavirus immer wieder heruntergespielt und falsche Informationen verbreitet – etwa, dass nicht zu lügen und zu stehlen vor einer Infektion schütze. Im Januar vergangenen Jahres, als Mexiko seine bislang tödlichste Corona-Welle erlebte, erkrankte auch López Obrador an Covid-19. Eine Maske trägt der 68-Jährige fast nie.