Marburger Bund fordert mehr Tempo bei Corona-Auffrischungsimpfung

Der Marburger Bund hat mehr Tempo bei den Corona-Auffrischungsimpfungen gefordert. „Wir müssen bei den Booster-Impfungen mehr aufs Tempo drücken“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). „Die Gesundheitsministerien der Länder sollten jetzt alle Menschen ab 70 per Brief gezielt über die Möglichkeit zur Auffrischungsimpfung informieren“, sagte sie. „Man darf nicht einfach davon ausgehen, dass die Leute schon Bescheid wissen.“

Viele Betroffene wüssten gar nicht, dass sie eine dritte Impfung bräuchten, um weiterhin gut vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt zu sein. Vorrang müssten dabei die Menschen über 70 sowie jene mit bestimmten Vorerkrankungen haben. „Nach mehr als einem halben Jahr hat die Schutzwirkung der Impfung besonders bei alten Menschen nachgelassen. Um die Immunität zu erhalten, brauchen wir jetzt rasch Auffrischungsimpfungen für diesen besonders gefährdeten Personenkreis.“ Dazu gehörten aber auch jüngere Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und medizinisches Personal.

Johna forderte Zutritt nur für Geimpfte und Genesene (2G) zu bestimmten gesellschaftlichen Bereichen. „Aus meiner Sicht sollte 2G der Standard in allen Bereichen des öffentlichen Lebens sein, beispielsweise in der Gastronomie und in Museen.“ Wenn sich in kürzester Zeit die Ungeimpften infizierten und ein kleinerer Teil der Geimpften, kämen je nach regionaler Inzidenz auch Krankenhäuser wieder an Grenzen kommen, meinte sie angesichts der Corona-Lage.

Der Marburger Bund ist ein Berufsverband der angestellten und verbeamteten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland.