Letzte Worte im Regensburger Korruptionsprozess

Morgen in einer Woche wird es fallen, das Urteil im Regensburger Korruptionsprozess um den suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. In seinen letzten Worten vor der Urteilsverkündung kritisierte er heute die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft: „Wer so schlampig arbeitet, kann nicht mehr ernst genommen werden.“ Die Behörde habe sich völlig verrannt. Im Einzelnen ging er auf die Vorwürfe gegen ihn ein und wies diese, wie schon zuvor im Prozess, zurück.

Außerdem sagte Wolbergs, dass er sich als Opfer fühle. Weil Staatsanwaltschaft und teilweise auch Kriminalpolizei sein Leben durch die Ermittlungen zerstört hätten. Aber Wolbergs hat heute nicht nur kritisiert, er hat sich auch bedankt. Bei den Richtern für die Verhandlungsführung. Bei seinen Anwälten. Und bei vielen anderen Menschen, die in letzter Zeit für ihn da waren.

Für die Urteilsverkündung sind nächste Woche gleich zwei Tage vorgesehen. Am 3. und 4. Juli soll es soweit sein. Wolbergs Verteidiger hatten für ihren Mandanten Freispruch beantragt. Die Staatsanwaltschaft forderte für ihn viereinhalb Jahre Haft. In dem Prozess vor dem Regensburger Landgericht geht es um einen möglichen Zusammenhang zwischen der Vergabe eines millionenschweren Bauprojektes der Stadt Regensburg an den Bauunternehmer Tretzel sowie dessen Spenden an die SPD im Kommunalwahlkampf 2014 und an den Jahn Regensburg.