Lehrerverband: Omikron hat Schulbetrieb weiter fest im Griff

In den Schulen gibt es nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbands noch keine Entspannung der Corona-Lage. „Die Omikronwelle hat den Schulbetrieb nach wie vor fest im Griff, auch wenn es gelungen ist, in der Fläche den Präsenzbetrieb weitgehend aufrecht zu erhalten“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur.

Die enorm hohen Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen hätten die Testkonzepte an den Rand des Scheiterns gebracht. „Wir warnen davor, bei ersten Anzeichen eines Rückgangs der Neuinfektionen sofort Gesundheitsschutzmaßnahmen wie regelmäßige Testungen und die Maskenpflicht zurückzunehmen und abzubauen.“ Die Infektionszahlen dürften nicht durch zu frühe Lockerungen nochmals hochgetrieben und dadurch der flächendeckende Präsenzunterricht erneut gefährdet werden.

Zahlen der Kultusministerkonferenz zufolge waren in der vergangenen Woche in Deutschland etwa sechs Prozent der Schülerinnen und Schüler und rund drei Prozent der Lehrkräfte entweder infiziert oder in Quarantäne. Einige Schülervertreter hatten mit einem offenen Beschwerdebrief und einer Internetaktion unter dem Motto #WirWerdenLaut der Politik einen „Durchseuchungsplan“ vorgeworfen. Sie sprechen sich gegen die Präsenzpflicht aus und fordern kleinere Lerngruppen, PCR-Pooltests und Luftfilter in allen Schulen.

In die Anschaffung mobiler Luftfilter haben Bundesländer und Kommunen unterschiedlich stark investiert, da ihr Nutzen umstritten ist. Meidinger sagte, der Lehrerverband sei schon der Auffassung, dass die Geräte den Infektionsschutz in Schulen deutlich verbessern können. Für die Zukunft setze man aber auf zentrale und dezentrale fest eingebaute Anlagen. „Diese sollten bei Schulsanierungen und Schulhausneubauten der künftige Standard sein, wie übrigens das Umweltbundesamt schon lange fordert.“