Auf den Intensivstationen im Freistaat müssen laut dem Chef der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, immer mehr geimpfte Corona-Patienten behandelt werden. «Bis vor 14 Tagen haben wir von etwa 90 Prozent der ungeimpften Patienten auf den Intensivstationen in Bayern gesprochen, jetzt ändert sich das gerade ein bisschen und wir haben im Moment noch so 75 Prozent ungeimpfte Patienten auf der Corona-Station», sagte er dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, «radioWelt am Abend»).
Nach seinen Angaben nehmen die sogenannten Impfdurchbrüche – also Infektionen trotz vollständigen Impfschutzes – bei älteren Menschen, gerade mit Vorerkrankungen, zu. Diese Patienten müssten dann auch zunehmend auf die Intensivstationen.
Engehausen meinte, dass das Klinikpersonal manchmal auch abwägen müsse, wer auf die Intensivstation komme. Hier müsse entschieden werden, ob ein Corona-Patient, der vielleicht ungeimpft war, die Intensivbehandlung bekomme oder «Non-Covid-Behandlungen, Schlaganfälle, Herzinfarkte und ganz normale Unfallopfer». Er kritisierte zudem, dass die Verschärfung der Corona-Maßnahmen etwa zwei Wochen zu spät käme. (dpa)