Kabinett diskutiert über Corona-Lage an Bayerns Schulen

Eine Woche nach der überraschenden Aussetzung der Maskenpflicht im Unterricht an Bayerns Grundschulen steht das Thema am Dienstag im Kabinett wieder auf der Tagesordnung. Der Ministerrat muss dann die Frage klären, ob und wann auch an den weiterführenden Schulen am Sitzplatz in der Klasse auf die Maske verzichtet werden darf. Die Freien Wähler fordern schon länger eine Aufhebung der Maskenpflicht an allen Schulen, die Forderung wird auch von Teilen der Opposition unterstützt.

Ministerpräsident Markus Söder und seine CSU stehen dem aber trotz der weiter sinkenden Inzidenz in Bayern skeptisch gegenüber. «Manche fordern da die völlige Abschaffung der Maske. Ich finde es einfach falsch», sagte er am Montag nach einem Impfgipfel in München. Neben den Impfungen seien die Masken, auch wenn sie im warmen Sommer mehr störten, der beste Schutz vor einer Ansteckung.

Weiteres Thema dürfte die Ausstattung von Schulklassen mit Luftreinigern sein. Obwohl es seit Monaten für die Schulträger Fördergelder gibt, die ihre Klassen technisch nachrüsten und so den Schutz vor Infektionen reduzieren wollen, sind Luftreiniger immer noch in Bayerns Schulen eine Seltenheit. Die Staatsregierung spielt daher laut Söder mit dem Gedanken, die Nachrüstung zur Pflicht zu machen. Verantwortlich für die Ausstattung der Schulen sind die Schulträger, das sind in der Regel die Kommunen.

Zur Sprache kommen dürfte im Kabinett auch der Messerangriff eines 24 Jahre alten Somaliers in Würzburg am Freitag. Bislang sind die Hintergründe der Tat, bei der drei Frauen getötet und mehrere Menschen verletzt wurden, noch unklar. (dpa/lby)