Ein Jäger aus der Oberpfalz soll einen Luchs gefangen und getötet haben. Zum Prozessauftakt am Donnerstag vor dem
Amtsgericht Cham stritt er die Tat ab. Der Anklage nach hatte der Mann zwischen Sommer 2014 und Dezember 2016 in seinem Revier eine Lebendfalle aufgestellt und damit einen der streng geschützten Luchse gefangen. Das Tier soll er erschossen haben. Die Staatsanwaltschaft warf ihm ein Vergehen nach dem Bundesnaturschutzgesetz vor. Der
Angeklagte sagte, es habe sich nur um eine Fuchsfalle seines Vaters gehandelt. „Meines Wissens wurde darin nie ein Luchs gefangen.“
Ein Zeuge hatte den Jäger ins Visier der Ermittler gebracht. Er hatte der Polizei gemeldet, der Jäger habe ihm gegenüber mit der Tötung eines Luchses geprahlt. Der Angeklagte sagte dazu vor Gericht, daran könne er sich nicht erinnern.
Im Bayerischen Wald gab es in den vergangenen Jahren immer wieder illegale Luchstötungen. Naturschutzverbände fordern vom Freistaat einen „Anti-Wilderei-Offensive“. Am Mittwoch unterzeichneten der Bayerische Jagdverband, der Landesbund für Vogelschutz und der WWF Deutschland in Regensburg eine gemeinsame Erklärung gegen Wilderei und Artenschutzkriminalität. (dpa)