Impfzentren in Sachsen-Anhalt unterschiedlich bereit

In Sachsen-Anhalt hat die Landesregierung einer Wiederöffnung der Corona-Impfzentren bereits eine Absage erteilt – im Bund scheint die Sache aber noch nicht vom Tisch. Nun stellt sich die Frage: Wären Landkreise und kreisfreie Städte überhaupt in der Lage, die Impfzentren schnell zu reaktivieren? Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeichnet ein unterschiedliches Bild: Manche halten die Zentren ohnehin im Stand-by-Modus. Bei den meisten ist die Wiederöffnung schwieriger.

So geht es dem Landkreis Stendal und dem Saalekreis. Dort wurden die Impfzentren vollständig zurückgebaut. Eine Möglichkeit, sie zeitnah wieder in Betrieb zu nehmen, gibt es den zuständigen Behörden zufolge nicht. In Magdeburg ist die Lage ähnlich. Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) lehnt eine Wiederöffnung strikt ab. «Das wieder aufzubauen ist schweineteuer», sagte Trümper. Auch Mitarbeiter würden fehlen. Es müsse machbar sein, über Haus- und Betriebsärzte und mobile Teams zu impfen.

Ähnlich sieht es André Schröder (CDU), Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz. «Es fehlen auch keine Impfmöglichkeiten! Wir benötigen vielmehr impfwillige Menschen», sagte er. Zudem gebe es für Zentren gegenwärtig keine Finanzierungsgrundlage vom Land.

Das Gesundheitsministerium hatte am Montag eine Wiederöffnung abgelehnt. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hält die aktuellen Impfangebote für ausreichend. Zuvor hatte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angesichts stark steigender Corona-Zahlen die Länder aufgefordert, ihre Impfzentren wieder hochzufahren.

Der Mietvertrag für das Impfzentrum im Landkreis Börde laufe zwar noch bis Ende des Jahres, es sei aber alles abgebaut worden, sagte ein Sprecher des Kreises. Wenn eine entsprechende politische Vorgabe käme, wäre eine Wiederaufnahme des Betriebs grundsätzlich möglich. Wie lange das dauere, könne er allerdings nicht einschätzen. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld prüft derzeit noch – «ergebnisoffen», wie es hieß.

Auch im Harz, im Jerichower Land und im Landkreis Wittenberg wäre eine Wiedereröffnung möglich. Ein Impfzentrum in der Größenordnung wie vor Ende September wieder anzubieten, erfordert nach Einschätzung des Landkreises Wittenberg aber einen Vorlauf von mehreren Wochen.

Schneller ginge es im Salzlandkreis. Dort befindet sich das Impfzentrum derzeit im Stand-by-Modus. «Wir können den Betrieb innerhalb kurzer Zeit wieder hochfahren», sagte ein Sprecher des Landkreises. Auch die Stadt Halle wäre in der Lage, die Räume innerhalb weniger Tage wieder zu nutzen. Größte Hürde im Altmarkkreis Salzwedel wäre das Personal. Innerhalb einer Woche könnte der Betrieb aber wieder aufgenommen werden, hieß es.