Bayerische Unternehmen haben seit Sommer 2020 vier Milliarden Euro Corona-Soforthilfe erhalten. Mehr als die Hälfte – über zwei Milliarden Euro – ging an das von der Krise hart getroffene Gastgewerbe. An zweiter Stelle folgten Kunst und Unterhaltungsbranche, dazu zählen Kinos und Theater ebenso wie Museen und Freizeitparks oder Fitnessstudios. Das meldete am Freitag die Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern, die die Zuschüsse im Auftrag der Staatsregierung abwickelt. Laut IHK sind über 90 Prozent der Anträge bearbeitet.
Kammerpräsident Eberhard Sasse betonte, dass den vier Milliarden Hilfen fehlende Umsätze in weit größerem Ausmaß entgegenstehen. «Die aktuelle Zwischenbilanz zeigt schmerzhaft, dass die finanzielle Lage im Gastgewerbe, der Reisebranche, in der Veranstaltungswirtschaft, in der Kunst- und Kulturszene, bei den Fitnessstudios oder im stationären Einzelhandel außerhalb der lebensnotwendigen Güter großteils verheerend ist», sagte Sasse. «Die staatlichen Hilfsgelder sind eine Überbrückung in der aktuellen Krise, sie ersetzen aber niemals selbst erwirtschaftete Umsätze.»
Nach Regierungsbezirken betrachtet floss mit knapp 1,9 Milliarden Euro fast die Hälfte der Gelder nach Oberbayern, gefolgt von Schwaben mit 531 Millionen. Auf Platz drei liegt Mittelfranken mit 486 Millionen Euro, dahinter Unterfranken (334 Mio), Niederbayern (300), Oberfranken (236) und die Oberpfalz (227)