(dpa) Den Messerangriff auf Passagiere eines ICE in Bayern werten die Ermittler nicht als Terrorakt. Es gebe «keine Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund», sagte Kriminaldirektorin Sabine Nagel am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Neumarkt. Zudem seien bislang keine Hinweise aufgetaucht, dass der 27-jährige Tatverdächtige Mittäter oder Mitwisser hatte. Ein Gutachter gehe davon aus, dass der Mann unter einer «paranoiden Schizophrenie» leide und wahnhafte Vorstellungen habe, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Neuhof. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wird der mutmaßliche Täter in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.
Der Mann mit syrischer Staatsbürgerschaft soll am Samstag im ICE Passau-Hamburg wahllos Mitreisende attackiert haben. Dabei wurden vier Männer verletzt. Der mutmaßliche Täter habe kurz nach Regensburg im Wagen 5 unvermittelt einen 26-jährigen Mann angegriffen und schwer am Kopf verletzt, sagte Polizeivizepräsident Thomas Schöniger. Danach habe er einem 60-jährigen Fahrgast Schnittwunden an Kopf und Rumpf und einem weiteren 60-Jährigen ebenfalls Verletzungen zugefügt. Danach habe er in Wagen 4 einem 39-Jährigen in den Körper gestochen. Die beiden jüngeren Opfer seien am Sonntagmittag noch im Krankenhaus gewesen, sagte Schöniger.