Nach dem gewaltsamen Tod eines Lastwagenfahrers in der Oberpfalz hat das Landgericht Amberg einen Kollegen des Opfers wegen Totschlags zu neun Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es nach Angaben eines Sprechers als erwiesen an, dass der 44-Jährige mit deutscher und kirgisischer Staatsangehörigkeit den Mann im Oktober 2019 bei einem Streit erstochen und die Leiche unter einem Laubhaufen versteckt hatte.
Beide Männer hatten demnach zuvor erhebliche Mengen Alkohol getrunken. Warum der 44-Jährige seinen Kollegen angriff, habe das Landgericht nicht abschließend klären können, sagte der Sprecher. Der Beschuldigte habe sich vor Gericht auf eine alkoholbedingte Erinnerungslücke berufen. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft den Mann wegen Mordes angeklagt, Heimtücke oder Verdeckung anderer Straftaten ließen sich dem Beschuldigten aber nicht nachweisen.
Mit dem Strafmaß folgte das Landgericht den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Sollte das Urteil Rechtskraft erlangen, muss der 44-Jährige nach Angaben des Gerichtssprechers für zwei Jahre eine Therapie in einer Suchtklinik für Alkoholkranke absolvieren. Ist die Therapie erfolgreich, könnte die restliche Haftstrafe nach viereinhalb Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.