Großteil des gelieferten Astrazeneca-Impfstoffs bisher nicht genutzt

In Sachsen-Anhalt liegt bisher ein Großteil des gelieferten Corona-Impfstoffs von Astrazeneca auf Halde. Laut einer Übersicht des Robert Koch-Instituts wurde bisher nur rund ein Viertel der bisher gelieferten 37 050 Impfdosen des Herstellers verwendet. Bundesweit lag der Anteil der bereits genutzten Lieferungen mit 16,5 Prozent noch niedriger. In Hamburg wurde zumindest schon ein Drittel der Astrazeneca-Dosen verabreicht, viele Länder melden einen ähnlichen Anteil wie Sachsen-Anhalt. In Thüringen und Sachsen lag sogar noch fast der komplette Astrazeneca-Impfstoff auf Halde. Die Übersicht bezieht sich auf Impfungen bis einschließlich Dienstag.

Zuvor hatte auch die «Mitteldeutsche Zeitung» (Donnerstag) über die hohen Lagerbestände berichtet. Die Zeitung berichtete darüber, dass unter anderem im Saalekreis Termine kurzfristig abgesagt wurden, als die Impfberechtigten erfuhren, dass sie mit Astrazeneca geimpft werden sollten. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hatte zuletzt in der Landespressekonferenz gesagt, sie verstehe die Vorbehalte gegen das Präparat nicht. «Ich kann nur wiederholen: Das ist ein guter Impfstoff, der wenige Nebenwirkung hat und eine gute Alternative ist», sagte sie.

In Deutschland sind derzeit drei Wirkstoffe zugelassen. Die Stoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna können für alle Volljährigen verwendet werden; der Impfstoff von Astrazeneca wird wegen fehlender Studiendaten bei älteren Menschen derzeit nur bei Menschen unter 65 Jahre genutzt.