Grenzlandkreise fordern Perspektive trotz hoher Corona-Zahlen

Während in Regionen mit niedrigen Corona-Zahlen langsam wieder das öffentliche Leben anläuft, sehen die Grenzlandkreise keine Perspektive. «Schulen, Kitas, Einzelhandel und Kultur werden vorerst zu bleiben – und das angesichts der hohen Inzidenzwerte noch lange», kritisierte SPD-Abgeordneter Klaus Adelt am Donnerstag in einem offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder. «Das ist hochgradig zermürbend.»

Aus Frust würden die Kontaktbeschränkungen auch in der Grenzregion immer weniger eingehalten, befürchtet Adelt. Außerdem könnten Menschen aus Gebieten mit hohen Infektionszahlen auf andere Regionen ausweichen. Kommunen mit einem Inzidenzwert über 100 sollten deshalb mit einem Soforthilfeprogramm unterstützt werden. Außerdem soll der Zutritt zu Geschäften mit einem negativen Test möglich sein.

Auch Niederbayerns Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich befürchtet eine Benachteiligung der Grenzregion – vor allem für den Einzelhandel. «Ich möchte eindringlich darum bitten, die Landkreise an der Tschechischen Grenze mit erheblichen Mengen zusätzlicher Impfdosen zu versorgen», forderte er in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten.