Hunderte Klagen mit Forderungen nach dem Corona-Pflegebonus beschäftigen die Verwaltungsgerichte in Bayern. Allein am Verwaltungsgericht München sind mehr als 200 solcher Klagen anhängig, wie ein Gerichtssprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Am Verwaltungsgericht Regensburg sind es knapp 170.
Vor dem Gericht in München klagen beispielsweise Beschäftigte aus einem ambulanten Dialysezentrum, eine Serviceassistentin in der Pflege in einem Münchner Krankenhaus und eine Haushälterin, die in einem Altenheim tätig ist. Sie waren im vergangenen Jahr leer ausgegangen, als die Staatsregierung Pflege- und Rettungskräften bis zu 500 Euro als Bonus für ihre Arbeit in der Corona-Krise ausgezahlt hatte. Ihre Klagen will das Gericht am Aschermittwoch (17. Februar) behandeln.
«Die Kammer nimmt die ausgewählten Verfahren zum Anlass, die konkrete Förderpraxis aufzuklären», sagte der Gerichtssprecher. «Insbesondere wird ein Augenmerk darauf liegen, welche Beschäftigten oder Selbstständigen in welcher Einrichtungen begünstigt sind.» Am Verwaltungsgericht Regensburg sollen die ersten mündlichen Verhandlungen nach Angaben eines Sprechers frühestens im März stattfinden.
Insgesamt waren rund 350 000 Anträge auf den Bonus eingegangen. Knapp 264 000 Anträge waren bis Anfang Oktober 2020 nach Angaben des Gesundheitsministeriums ausgezahlt, fast 50 000 abgelehnt oder storniert – darunter allerdings etwa 11 600 Doppelanträge.