Bistum Eichstätt sucht Missbrauchsopfer für Mitarbeit in Kommission

Das Bistum Eichstätt sucht Missbrauchsopfer für die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche. Die Betroffenen sollen in einer Kommission mitarbeiten, die Konsequenzen aus dem sexuellen Missbrauch festlegen soll. «Die Diözese lädt Betroffene ein, das Gremium zu komplettieren und ihre Sichtweise dort einzubringen», teilte die oberbayerische Diözese mit.

Die Kommission wird entsprechend der bundesweit gültigen Richtlinien der Kirche eingerichtet. Sie soll baldmöglichst zu der ersten Sitzung zusammenkommen. Bislang sind im Gremium Teilnehmer aus Wissenschaft, Justiz, Verwaltung und vom Bistum vertreten.

Betroffene sollen die Runde nun ergänzen. «Wir können den Missbrauch nur mit dieser Perspektive richtig beurteilen und verstehen, wo wir Strukturen verändern müssen, um die Prävention zu stärken», sagte Generalvikar Michael Huber. Zudem soll ein Betroffenenbeirat eingerichtet werden, der die Diözese kritisch begleitet.

Das Bistum hat Missbrauchsfälle aus den vergangenen rund 100 Jahren dokumentiert. Nach Angaben des Bistums wurden so 25 Täter im Dienst der Diözese bekannt, die meisten seien bereits verstorben. Zudem seien 57 Opfer identifiziert worden, diese seien überwiegend weiblich. Mehrere Täter seien straf- oder kirchenrechtlich verurteilt worden.