Mit Verzögerung hat am Montag der Prozess um Wahlfälschung im niederbayerischen Geiselhöring begonnen. Ehe vor dem Landgericht Regensburg die Anklage verlesen werden konnte, wurde am Vormittag zunächst der im Publikum sitzende frühere Bürgermeister Geiselhörings, Bernhard Krempl, aus dem Saal verwiesen. Die Verteidigerin des angeklagten Landwirtes, Ricarda Lang, hatte den Ausschluss beantrag, weil Krempel im Verlauf des Prozesses noch als Zeuge in Frage komme. Anschließend stellte sie den Antrag, das Verfahren einzustellen. Der Angeklagte sei durch die lange Verfahrensdauer zermürbt, gesundheitlich angeschlagen und fast ruiniert. Die Verteidigerin kritisierte, dass die Medien ihren Mandanten vorverurteilt hätten. Sie rief das Oberlandesgericht Nürnberg an, um die fehlende Zustimmung der Staatsanwaltschaft Regensburg gegen eine Verfahrenseinstellung zu ersetzen. Der Angeklagte sei zum Buhmann gemacht wurden, um von Fehlern der Verwaltung in Geiselhöring abzulenken. Bis zum 3. April sind in dem Verfahren 14 Termine geplant.
Auftakt im Geiselhöringer Wahlfälschungsprozess