85.000 Stimmen für die Zukunft: IHK ruft zur Wahl 2023 auf

IHK-Präsident Michael Matt ruft die regionalen Betriebe zur IHK-Wahl auf. Was bewirken die Wirtschaftsvertreter im IHK-Gremium für die Region Regensburg? Vorsitzende Petra Betz berichtet.

 

REGENSBURG. Die Stimme der regionalen Wirtschaft bekommt einen neuen Klang: Die ehrenamtlichen Gremien der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim formieren sich neu. Vertreter von rund 85.000 Unternehmen können bis 9. Mai an der IHK-Wahl teilnehmen. Vom Einzelhändler im Landkreis Cham bis zur Geschäftsführerin eines Industriebetriebs in Regensburg – sie entscheiden, wer in den nächsten fünf Jahren ihre Interessen vertritt, in kommunalen Themen wie in bundesweiter Wirtschaftspolitik.

Rund 130 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistungen kandidieren für die IHK-Vollversammlung, das höchste Entscheidungsorgan der IHK. „Ich bin begeistert, wie viele Kandidaten ehrenamtlich ihre Expertise in die IHK einbringen möchten. Mit einem stark aufgestellten Ehrenamt wollen wir uns auch in Zukunft dafür einsetzen, dass die Betriebe in Ostbayern erfolgreich wirtschaften können“, sagt IHK-Präsident Michael Matt und ruft die regionalen Betriebe zur Teilnahme an der Wahl auf: „Wählen Sie Ihre Vertreter in das Parlament der Wirtschaft und gestalten Sie die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts mit.“

Nach den Ostertagen erhalten alle Wahlberechtigten ihre Wahlunterlagen. „Bis 9. Mai können die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Stimmen abgeben – per Brief oder zum ersten Mal auch bequem online“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes den Wahlablauf. „Damit entscheiden sie mit, welche Schwerpunkte wir in der IHK-Arbeit der kommenden Jahre setzen“, betont Helmes.

Weichen für den Großraum Regensburg stellen

Im Zuge der IHK-Wahl werden auch die Mitglieder des IHK-Gremiums Regensburg neu gewählt. Das Gremium setzt sich aus regionalen Unternehmerinnen und Unternehmern zusammen. Sie vertreten die Interessen der Betriebe gegenüber der Politik in Stadt und Landkreis Regensburg. In der vergangenen Wahlperiode setzten sich die Gremiumsmitglieder zum Beispiel dafür ein, dass Stadt und Landkreis eine gemeinsame Wachstumsstrategie erarbeiten. Dafür brachte die IHK alle Akteure an einen Tisch.

„Die Region Regensburg wächst beständig. Daraus entstehen viele Chancen, aber auch Herausforderungen für unser zukünftiges Handeln“, sagt die Vorsitzende des Regensburger IHK-Gremiums Petra Betz. Dass Stadt und Landkreis kooperieren müssen, zeigt sich vor allem bei der Verfügbarkeit von Flächen: Regensburg ist an seine Grenzen gelangt. Ohne interkommunale Gewerbeflächen und Wohngebiete wird es künftig nicht gehen.

Das Wirtschaftsleitbild des IHK-Gremiums zeigt die Stärken der Stadt – etwa ihre Strahlkraft für Wissenschaft, Innovation und Bildung. Es deckt aber auch Schwächen auf: „Bei moderner Mobilität und Verkehrsinfrastruktur wünscht sich das Gremium mehr Zukunftssinn, Kooperationsbereitschaft und vor allem Tempo“, betont Betz. Sei es die Pendleranbindung mit dem ÖPNV, der Ausbau des regionalen Schienennetzes zu einem S-Bahn-Verbund oder der kombinierte Verkehr von Waren. „Wenn die Region Regensburg hier nicht besser in die Gänge kommt, setzt sie ihren Rang als Top-Wirtschafts- und Innovationsstandort aufs Spiel.“